2010-06-01

IDEENWETTBEWERB - mylocalLibrary.net _ alternative Strategien für die öffentliche Bibliothek





Beitrag zum EKZ-Ideenwettbewerb 'Bibliothekseinrichtung der Zukunft'

mylocalLibrary.net projektiert eine alternative Strategie zur Entwicklung kommunaler Bibliotheken und zielt dabei auf die Nutzbarmachung und Vernetzung von lokalen Ressourcen und vor- handenen, auch atmosphärischen Potentialen. Zentrale Aufgaben der Bibliothek bleiben dabei die Archivierung und Pflege des Bücher- und Medienbestandes, die Verwaltung von Katalogen und Datenbanken, sowie die Organisation des Verleihs. Neuartige Schnittstellen zwischen Bibliothek und Benutzer sollen hier zum einen der personalisierte Zugang über das Internet bilden, sowie ein Netzwerk dezentraler MediaStationen z.B. in Supermärkten, Schulen, Parks oder Kirchen.


Die MediaStationen sind zugleich Funktionsterminal und Litfaßsäule. Sie übernehmen im Wesentlichen drei Aufgaben: die Ausgabe bzw. Rücknahme entliehener Medien, Zugang zum personalisierten Online-Angebot, sowie die Anzeige von Hinweisen z.B. auf lokale Veranstaltungen. Das Online-Angebot bietet dem Nutzer Zugriff auf Kataloge und Charts und gibt personalisierte Empfehlungen und Informationen. Alle Bestellungen werden zentral gesammelt und verarbeitet, so dass die angeforderten Medien zusammengestellt und an die entsprechenden Ausgabe- stellen geliefert werden können. Dort liegen sie für den Benutzer zur Abholung bereit.

In ihrer Gestaltung sollen die MediaStationen keine Fremdkörper darstellen, sondern sich beispielsweise in Bezug auf Raumstruktur, Zielgruppe und Bewegungsmuster an die Standorte anpassen und die Kommunikation zwischen Nutzern und Passanten fördern. Das Konzept dezentraler Standorte im lokalen Umfeld soll den verschiedenen Nutzergruppen die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit der Bibliothek erleichtern. Durch die Einbindung von Bestellung, Ausgabe und Rückgabe der Medien in den Alltagsablauf der Benutzer, lässt sich Zeit und Weg einsparen und die Attraktivität des Bibliotheksangebotes erhöhen.


Als Standorte kämen dementsprechend solche in Frage, die entweder direkt mit dem Alltag der Benutzer zusammenhängen - Schulen oder Supermärkte - oder Orte im lokalen Umfeld, die besondere räumliche bzw. atmosphärische Qualitäten aufweisen, z.B. Parks, Kirchen. Zwischen den Standorten und dem Ange- bot durch die Bibliothek entsteht eine wechselseitige Beziehung, indem vorhandene Ressourcen – Infrastruktur, Räume, personelle Hilfestellung z.B. in der Schule, im Altersheim – genutzt werden können, während das Bibliotheksangebot die Attraktivität, Belebung und Vernetzung der Standorte fördert.

Konzept und Entwurf: Felix Hoepner und Laura Kienbaum mit Felix Wurst, 2009