2016-12-12

INTERVIEWREIHE - Das Künstlerbuch als Medium: Beat Zoderer
















Op de Eck
Für Beat Zoderer ist seine Arbeit eine Reaktion auf Versatzstücke klassischer Arbeiten etwa eines Max Bill, aber auch auf vorgefundene Alltagsformen oder Gebrauchsgegenstände. Diese von ihm präzise geplante Künstleredition führt zwar das ¬konstruktive Erbe fort, in dem er sich durchaus verortet, sprengt es jedoch zugleich durch seine inhaltliche wie ästhetische Ambivalenz. Im Unterschied zur klassischen Moderne gründet Beat Zoderers Werk auf keiner geschichtsphilosophischen Prämisse, sondern bewegt sich mit seinem kunstkritischen Ansatz zwischen Alltagswelt und Kunst und findet so Anschluss an das ironische Gedankengut der Postmoderne. So korrespondiert die jüngste Serie der versetzt ineinander geblendeten Fünfecke mit einem der beigefügten Gedichte von Klaus Merz, das sich auch als Motto für Beat Zoderers (Sinn-)Arbeit an der Moderne lesen lässt: »Es gibt eine Stimme / die ich wiedererkenne / noch bevor sie / mich ruft.«

Im Interview wird der Künstler über seine spezifische Haltung zu Künstlerbüchern, zu seiner Arbeit am Buch und dessen Rolle als Medium der Reflektion, Interpretation und/oder Kommunikation befragt.